Im Jahr 1995 gelangte die Heilige Jungfrau von Fatima auf Ihrer Pilgerfahrt mit der Armata Bianca durch die Ukraine und dabei auch nach Zaporoze. Dort wurde Sie von Don Jan Sobilo empfangen, einem Polen und dem ersten katholischen Priester, der in dieser Stadt tätig war. Aus dieser Begegnung entstand die erste Kirche in der Welt, die Gott Vater geweiht ist.
Rekonstruieren wir einmal den „Dienstweg“ dieses letzten großen Wunders Mariens, indem wir aus dem Schriftwechsel zwischen Don Sobilo und Seiner Heiligkeit Johannes Paul II. schöpfen, dem das Projekt sehr am Herzen lag:
„(…) Der Besuch der Heiligen Jungfrau von Fatima in Zaporoze war für uns alle und im Besonderen für mich ein großes Licht und eine große Ermutigung in diesen schwierigen Momenten. Ich hatte gerade von den politischen Autoritäten die Erlaubnis erhalten und dafür den Ort zugewiesen bekommen, um eine Kirche zu erbauen, doch befand ich mich in dem absoluten Unvermögen, das notwendige Geld dafür aufzubringen.
Pater Andrea D’Ascanio, der die Wallfahrt leitete, kam mit der Jungfrau von Fatima, um das Land zu segnen und „säte“ dabei eine geweihte Medaille von Gott Vater ein. Er empfahl mir, die Kirche Gott Vater zu weihen und daraus einen Ort der Ökumene zu errichten, an dem auch die orthodoxen und protestantischen Brüder aufgenommen werden.
Bei einer privaten Begegnung war der Heilige Vater damit einverstanden, die Kirche an „Gott Vater Barmherzigkeit“ zu widmen, er segnete dieses Projekt und schenkte mir dazu auch den ersten Stein. Er beauftragte danach seinen besonderen Sekretär Mons. Morzycki mit folgender Erklärung:
Vatikanstadt, 24. 02. 98
Der Heilige Vater segnet die Entscheidung zur Errichtung einer Kirche zu Ehren des Ewigen Vaters in Zaporoze, er erteilt dazu seinen Segen an alle, die sich diesem Werk widmen.
Mit Hochachtung
Don Mieczyslaw Morzycki
Sekretär Seiner Heiligkeit…“
Unmittelbar nach dem Treffen mit dem Heiligen Vater kam Don Sobilo zu unserem Sitz in L’Aquila, Via Sant’Apollonia, und übergab uns das Projekt mit dem Segen des Heiligen Vaters, und mit einem entwaffnenden Lächeln sagte er: „Ich habe meinen Teil erledigt. Für den Rest muß nun die Armata Bianca sorgen, wie es versprochen war.“
Die Wünsche des Papstes sind uns Befehl. Wir gaben ihm die ersten Millionen (das waren damals noch Lire und würde derzeit einigen Tausend Euro entsprechen! Anm. d. Übers.) dazu, die wir zusammenkratzen konnten, um mit den Fundamentarbeiten zu beginnen. Wir baten um die schriftliche Zustimmung durch seine Vorgesetzten, um ein internationales Bankkonto zu eröffnen, auf dem die Spendengelder eingingen und zu dem nur er persönlich und sein Bischof den Zugang hatten.
Kamieniec Podilski, 19. April 1998
Offiziell erteilen wir der Gemeinschaft „Armata Bianca“ mit Sitz in L’Aquila/Italien den Auftrag, ein internationales Bankkonto zu eröffnen mit dem Ziel, Spendengelder für den Bau der Kirche „Gott Barmherziger Vater“ in Zaporoze, Ukraine, aufzunehmen.
+ Joannes Olszanski
Bischof von Kamieniec-Podilski
Ucrain-Zaporishia-Camenecensis, 28. 05. 1998
Lieber Pater Andrea D’Ascanio,
ich möchte Ihnen für alles danken, was Sie für uns getan haben. Wir haben in Zaporoze (mehr als eine Million Einwohner – Ostukraine) schon mit dem Bau der Kirche „Gott Barmehrziger Vater“ begonnen undhoffen, diesen herrlichen Tempel mit Hilfe der Wohltäter zuendeführen zu können. Danke für Ihre Gönnerschaft bezüglich dieses Projektes und für die Vereinigung mit uns im Gebet. Ich möchte Sie bitten, dass Sie in meinem Namen und auch seitens des Komitees für die Geldmittelsammlung als „spezieller Bevollmächtigter“ fungieren und in dieser Funktion an die Güte und Großherzigkeit wohltätiger Menschen in Italien appellieren.
Mit herzlichem Dank und den besten Grüßen.
+ Stanislao Padewski
Auxiliarbischof
So endete der Bericht von Don Sobilo:
„Dank vor allem der ökonomischen Hilfe durch die Armata Bianca ist die erste Kirche, die Gott Vater gewidmet ist, Wirklichkeit geworden. Ihrer Einweihung am 7. August 2004 haben in Konzelebration Katholische, Griechisch-Katholische und Orthodoxe Priester beigewohnt, und heute ist sie ein Ziel für Pilger aus allen Teilen der Ukraine. Die Orthodoxen haben auf unsere Einladung hin unsere Kirche zum feierlichen Weihnachts- und Osterfest vor der großen Ikone Gott Vaters benutzt, auch dieser Umstand wurde durch die Armata Bianca realisiert.“
Die Kirche „Gott Vater“ ist jetzt eine Zweitkathedrale der beiden Diözesen von Charcov-Zaporishia und Ziel von Wallfahrten aus Polen und der Ukraine.
Don Jan, Generalvikar der Diözesen, hat uns dazu eingeladen, eine Wallfahrt aus Italien und auch aus anderen Teilen der Welt zu organisieren. Wer weiß…
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